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Der Riss des vorderen Kreuzbandes


Der Riss des vorderen Kreuzbandes des Tieres stellt zwar keine Krankheit im eigentlichen Sinne dar, ist aber die häufigste Erkrankung des Kniegelenkes. Das vordere Kreuzband begrenzt das Vorwärtsgleiten des Schienbeinknochens beim Laufen. Wird das Bein im Gehen oder Laufen gestreckt, spannt es sich an um den Körper von der Hintergliedmaße nach vorne zu schieben.

Das ein gesundes Kreuzband durch (gewaltsames) Überstrecken reisst, ist sehr selten. Das Kreuzband ist fast immer durch Mikrorisse oder degenerative Veränderungen vorgeschädigt, wenn ein geringes Trauma zu einem teilweisen oder vollständigen Riss führt.


Erste Anzeichen

Die schmerzhafte Gelenkinstabilität führt zur Lahmheit des Beines. Das Knie wird im Laufen nicht mehr gestreckt. Im Stehen wird das Tier das Bein angewinkelt halten und nicht aufstellen. Wenn der innere Meniskus mit verletzt wurde, zeigt sich eine hochgradige Lahmheit. Das Beugen und Strecken ist dann Schmerzhaft.


Verlauf

Wird nicht operiert und das Tier läuft weiterhin auf dem Bein, stabilisiert sich das Gelenk (unzureichend) selbst durch eine Kapselfibrose. Die Lahmheit verringert sich. Die weiterhin bestehende Instabilität des Knies schädigt aber den Meniskus (dieser kann dann zu 80% auch reissen) und den Gelenkknorpel und führt zur Arthrose. Schmerzstillende Medikamente lassen das Tier sein Bein wieder mehr belasten, was aber den Gelenkschaden verstärkt!

Von Injektionen mit Glukokortikoiden in das Gelenk wird mittlerweile Abstand genommen, da sie zwar die Lahmheit mindern, aber den hyalinen Knorpel des Gelenkes schädigen.


Behandlung

Der Tierarzt kann mittels Tibiakompressionstest das “Schubladenphänomen” am Knie auslösen. Dies ist nur möglich, wenn das Kreuzband gerissen ist.

Die Operation ermöglicht eine frühe Stabilisierung des Gelenkes, die eine weitere Schädigung des Knorpels und der Menisken verhindert. Zur Operation stehen heute diverse Techniken zur Verfügung, sie lassen sich in drei Gruppen einteilen: intraartikuläre Techniken, extraartikuläre Techniken und Techniken mit Änderung der Biomechanik des Knies. Die einzelnen Techniken kann Ihnen der operierende Tierarzt am besten erklären. Da das Knie ein kompliziert zusammengesetztes Gelenk ist, liegt der Erfolg der Operationen bei 85%. Nach der OP sollte das Tier 4-6 Wochen geschont werden und nach 6-8 Wochen nur noch eine geringe Lahmheit zeigen.

Nach der Operation kann direkt mit Physiotherapie begonnen werden. Nach Narbenbehandlung, Lymphdrainage und Massagen steht der Muskelaufbau im Vordergrund, damit das Knie von starker, schützender Muskulatur umgeben ist. Gangschule und Koordinationsübungen beseitigen eine eventuell vorhandene Schonhaltung.

Tierphysiotherapie soll eine tierärztliche Behandlung nicht ersetzen, sondern diese wirkungsvoll begleiten und unterstützen.